Das Race across America (RAAM) 2019 gehört nun der Vergangenheit an und nach 11 Tagen, 9 Stunden und 52 Minuten konnte ich zum zweiten Mal das Ziel in Annapolis als Finisherin erreichen. Ich war überglücklich, dass ich dieses härteste Ultracycling-Rennen erneut bewältigen konnte. Es war ein äußerst emotionales und spannendes Rennen…
Besonders bemerkenswert war die Rekordzahl von acht Frauen, die in diesem Jahr am Start waren, so viele wie noch nie zuvor. Vier von ihnen hatten das RAAM bereits in der Vergangenheit gewonnen. Das Teilnehmerinnenfeld war breit aufgestellt und versprach ein herausfordendes Rennen.
In der ersten Hälfte des Rennens führte ich das Gesamtfeld mit großem Vorsprung an. Mein Start war fantastisch, ich war physisch bestens vorbereitet und bereit für die Herausforderungen. Doch dann hatte ich leider mit massivem Schlafentzug zu kämpfen. Mein Kopf konnte nicht mehr mithalten (mit neurologischen Reaktionen), und ich musste eine fast 30-stündige Pause einlegen. Nach intensiven Gesprächen mit meinem Team, insbesondere meinem Navigator Martin Kuhn, der mir positive Fakten präsentierte, entschied ich mich, weiterzufahren. Ich setzte mir neue Ziele: Ich wollte Queen of the Mountains und Queen of the Prairie werden und gleichzeitig meine Alterskategorie (unter 50 Jahre) gewinnen. Und ich erreichte diese drei Ziele tatsächlich. Zudem konnte ich den dritten Platz im Gesamtklassement belegen. Darauf bin ich unglaublich stolz. Es macht mich auch unglaublich glücklich, dass ich die mentale Kraft und Stärke hatte, mich erneut aufzuraffen und das Rennen fortzusetzen. Dies wäre ohne mein Team und meinem Coach nicht möglich gewesen.
Ich durfte viele neue Erfahrungen machen, tiefe Emotionen erleben und vieles Neues entdecken. Natürlich wollte ich das Rennen insgesamt gewinnen und meine Zeit von 2015 (10 Tage, 21 Stunden) unterbieten. Leider ist mir das nicht gelungen. Dennoch ziehe ich ein äußerst positives Fazit.
Im Nachtrag von Juni 2023 wurde der Blog mit den neuesten Informationen ergänzt: Isa Pulver hat das Race Across America 2023 gewonnen und dabei alle anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer hinter sich gelassen. Mit einer beeindruckenden Leistung legte sie fast 5000 km zurück, durchquerte 4 Zeitzonen und 14 US-Bundesstaaten. Isa Pulver ist erst die zweite Frau, die auch die gesamte Männerkonkurrenz schlug. Dieser Triumph zeigt ihre außergewöhnliche Stärke und Ausdauer im Ultracycling.
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Mehr Informationen auf der persönlichen Website von Isa Pulver.